Silvesterabend in Deutschland
Wie feiern wird traditionell?
Die Zeit vor Mitternacht wird also mit vielerlei Bräuchen und Traditionen verbracht. Die meisten erwarten das neue Jahr in geselliger Runde. Ob dabei getanzt wird, oder sich Freunde und Familie zum Essen treffen, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Manche sehen sich dabei den Klassiker „Dinner for One“ im Fernsehen an oder lauschen der Silvesteransprache des Bundeskanzlers beziehungsweise der Bundeskanzlerin.
Das Fondue, klassisch mit Fleisch oder auch mit Käse oder Schokolade bzw. Raclette, darf bei vielen nicht fehlen, andere bevorzugen lieber kleine Häppchen (Fingerfood) an belegten Weiß-Broten mit Lachs, Käse oder Schinken. Zu Silvester gibt es viele traditionelle Speisen und Getränke, sodass es keinen einheitlichen Standard gibt. Viele mögen Feuerzangenbowle, andere essen lieber ein deftiges Chili con Carne.
Erst kurz vor Mitternacht sind sich wieder alle einig. Die letzten 10 Sekunden bis Mitternacht werden laut rückwärts gezählt, bis man um 12.00 Uhr den Sekt- oder Champagnerkorken knallen lässt und auf das neue Jahr mit einem "Prosit!" oder "Gutes Neues!" anstößt.
In den letzten Jahren kam eine weitere "Tradition" hinzu, die Silvesterlotterie mit Millionen-Gewinnen. Diese Jahresendlotterien gibt es erst seit ca. 2015, erfreuen sich jedoch immer größerer Beliebtheit. Die Lose sind im Vergleich zu einem normalen Lottoschein günstig und bieten eine recht hohe Gewinnchance auf einen Millionengewinn. Die meisten Lotterien der Bundesländer bieten unter verschiedenen Namen derartige Sonderverlosungen an. Das Gute dabei. Ist der Jahreswechsel geschafft und alles beruhigt sich wieder, kann direkt nach den gezogenen Glückszahlen geschaut werden, denn die Ziehung und Bekanntgabe ist am Silvesterabend oder kurz nach der Jahreswende. Vielleicht ist man ja einer der Gewinner und hat einen besonders guten Rutsch ins neue Jahr?
Prosit Neujahr!
Zu Beginn des neuen Jahres wünscht man sich „Prosit Neujahr“ oder „Prost Neujahr“. Dabei bedeutet das Wort ‚prosit‘, das aus dem Lateinischen kommt, ‚es möge gelingen‘ oder frei übersetzt ‚es möge gut sein‘. Schon am Silvestertag oder davor lautet der traditionelle Gruß ‚ein gutes neues Jahr‘ oder ‚einen guten Rutsch‘. Vermutlich geht das Wort ‚Rutsch‘ hier auf den hebräischen Begriff für das jüdische Neujahrsfest „Rosch Hashana“ zurück. Man wünscht sich also damit einen guten Anfang und weiter gutes Gelingen. Allerdings gibt es auch andere Ansätze, was der "Gute Rutsch" bedeutet.
Direkt nach dem Anstoßen steht das Feuerwerk auf dem Programm. Wer nicht selber auf der Straße oder im Garten die bunten Lichter entzündet, schaut sich das glitzernde Spektakel meist vom Fenster oder Balkon aus an. Dazu läuten überall die Kirchenglocken das neue Jahr ein.
Letzte Änderung: 02.10.2023